Troop Isabelli: Attention!

Da stehen sie nun: Troop Isabelli ist bereit für das Neujahrscamp 2072/73. Richtig Chic sehen sie aus in ihren hübschen Uniformen (Sorry, Pfadihemd), Kravatten und Topis. Ich bin mindestens genau so aufgeregt wie die Kids und freue mich für sie. Nachdem auch die Mädels mit ihren Frisuren zufrieden sind können wir endlich los. Zum Schlafen tragen die Kids grosse Schaumstoffmatten und ihre riesigen Decken mit. Nachdem wir endlich einen «Platz» in einem Bus ergattert haben geht die Fahrt los Richtung Lagankel. Dort werden unsere Kids  im Lalitpur Scout Center erwartet. Bishwor, unser allsamstäglicher Pfadileiter Organisiert dort unter anderem den Weitertransport nach Godawri. Nicht nur unsere Kinder fahren heute ins Camp sondern auch noch 250 andere und zahllose Regionsleiter.

Nach einem kurzen Strammstehen ist der «Troop Isabelli» bereit für die Weiterfahrt. Den Namen haben unsere Kids vom Projekt bekommen. Das Kinderhaus in Lubhoo ist nach wie vor unter dem Namen «Isabelli Kiran Social Light Foundation» registriert.

Ich überlasse die Kinder ihren Leitern und mache mich auf den Nachhauseweg nach Lubhoo. Da habe ich heute mit Binu grosse Pläne. Wir wollen sämtliche Dokumente in unserem Office neu und richtig ordnen (hab ich das nicht schon letztes Jahr gemacht?…).

Am nächsten Tag fahre ich nach Godawri um diese nepalesische Pfadi einmal besser in Augenschein zu nehmen. Nach einigen Komplikationen finde ich das Camp und- eine kleine Überraschung. Anik, unser Ältester trägt einen nigelnagelneuen Gips!! Bei einem Fangenspiel am Vortag ist er unglücklich gestürzt und hat sich eine Fraktur am Daumen eingefangen. Mit seinem dauernden «Thumbs up» sorgt er für allerlei freundliche Spässe.

Die Aktivitäten die ich sehe überzeugen mich! Pfadi wie es sein sollte! Die ganze riesige Kinderschar zieht in einem parkähnlichen Waldgebiet in kleinen Grüppchen von Posten zu Posten und versucht sich in kleinen Bastelarbeiten, Flying Fox, Selbstaufstieg, Marmorpapier, Fadendruck, Tunnel kriechen, Reifen klettern, Seilbrücke überqueren etc. etc. Toll! Die Stimmung ist fröhlich, motiviert und die Kinder haben alle glänzende Augen und rote Wangen.

Ich verlasse das Lager mit dem guten Gefühl, dass dieses Erlebnis eine tolle Erfahrung ist für unsere Kinder. Am zweiten Abend gibts ein riesiges Lagerfeuer und Musik und Tanz bis spät in die Nacht. Geschlafen wir in einer Schule in den Schulzimmern und müde und zufrieden kommt unser Troop am nächsten Tag nach Hause.

Da dies auch der erste Tag vom neuen Jahr ist gibts was ganz besonderes zum Essen: Kheer- Ricepudding mit Rotis (Fladenbrot). Die Kinder haben viel zu erzählen und gegen Abend werden die Augenlieder bald schwer.

Heute werden die Lichter bald gelöscht und hoffentlich viel schönes geträumt.