Einmal oder zweimal pro Monat versammelt sich eine Frauengruppe zu einem Training. Laxmi lädt dazu verschiedene Gastreferenten ein. Heute besucht uns die Nepalesin Subadra. Sie ist eine Rechtsanwältin und arbeitet im Kathmandu District Curt.
Und auch die geladenen Frauen kommen. Aus allen Gässchen strömen sie herbei und lassen sich in unserem grössten kleinen Raum nieder. Doch- ich bin doch etwas beeindruckt. Das Buschtelefon scheint doch ab und zu richtig gut zu funktionieren und vermutlich auch der kleine finanzielle Köder, den wir für die Trainings auswerfen.
Das Thema heute ist ein wichtiges: Es geht um die Rechte der Frauen. Da ich selber nicht sehr viel von dem Vortrag verstehe, ziehe ich mich Zwecks anderer Arbeiten ins Office zurück. Doch vom Trainingsraum erklingt immer wieder lautes Gelächter. Die Frauen stellen viele Fragen, die offensichtlich auch eine Antwort bekommen. Ein Thema das diskutiert wird ist das Erbrecht in Nepal. Traditionellerweise erben nur die männlichen Nachkommen- eine üble Benachteiligung aller Frauen. Neuerdings sind laut Gesetzt aber auch die Frauen erbberechtigt, was aber noch lange nicht bedeutet, dass dies in jeder Familie so gehandhabt wird. Ob eine Tochter (Land) erbt ist zu 100 % vom Goodwill der Eltern (–> Vater) abhängig. Um ein Beispiel zu finden muss ich gar nicht zu weit suchen: In Laxmis Familie ist Bimal der alleinige Erbe, da er «nur» zwei Schwestern hat. Ein Glücksfall für Bimal, für Laxmi, Binu und auch La Dhoka eher ungünstig.
Das Thema war spannend, die Frauen hats interessiert und zum krönenden Abschluss gabs dann auch noch einen Snack mit «Juice», angerührte Limonade.

