Hausbericht

Wir und unsere Bleibe…

Die Geschichte unserer Unterkünfte, ein kommentierter Bilderband:

April 2008

Nach intensiver Suche können wir uns in diesem Haus einmieten. Unsere Unterkunft besteht aus 2 Räume, einen wird als Küche- Schlafzimmer von Laxmi und Simone und Büro benutzt, der andere (grosse Raum) ist fuer die fünf Kinder.

April 2008

Wir wagen es. Mit einem bescheidenen Startbudget von 600 sFr. kaufen Laxmi und Simone alle notwendigen Utensilien um La Dhoka zu starten.

Nachdem wir die zwei Räume eigenhändig geputzt haben (Fenster abkratzen, Spinnweben entfernen etc.) können wir mit unseren ersten 3 Kindern einzeihen.

Das Wasser kommt aus einem Ziehbrunnen, mühsam müssen wir es für die Toilette anschleppen. Um kein Geld ausgeben zu müssen wird vieles selbstgemacht: Einen Bambushag um den „Garten“, Boden ebnen hinter der Küche, Vorhänge nähen, Strassenmüll vor der Türe wegsammeln…

….schon nach einem Jahr verlassen wir unsere erste Unterkunft. Im protzigsten Haus von ganz Lubhoo sollen wir für die nächsten zwei Jahre unterkommen. Plötzlich haben wir eine super Küche zur Verfügung (sprich Ablagefläche, fliessend Wasser, einen grossen Trog und Marmorboden), einen riesigen Garten zum Spielen und auch sonst reichlich annehmlichkeiten. (WC im Haus, tolle Aussicht über Kathmandu vom Dach aus…)
2008 bis 2010

Neben dem Haupthaus, in welchem wir nur eine kleine Anzahl der Räume benutzen nutzen wir das „Gesellenhaus“ gleich nebenan. Hier lagern die Kinder ihre Kleiderboxen mit den Schuluniformen, machen Hausaufgaben und spielen. Nebenan nutzen wir einen kleinen Raum als „Studierzimmer“: An einer gespendeten Schulbank lösen die Kinder ihre Hausaufgaben. Die Wandbemalung stammt von einem Projekt mit der Ullens School, wo ich im Jahr 2009 ein Praktikum absolviert habe.

Im Frühjahr 2010 reisst die Familie Dhungel (Laxmis Eltern) ihr altes, undichtes „Muddhouse“ ab und beginnen mit dem Fundament eines Neubaus.

Hier der untere Stock; der frische Beton wird während ca. 1 Monat immer wieder geflutet.

Im Sommer 2010 ist der erste Stock noch ein sehr luftiges Örtchen. Lediglich die Dachträger stehen.
Auch die Küche ist noch eine offene Baustelle, sieht jedoch schon vielversprechend aus in der Anlage….
Februar 2011

Etwas überstürzt müssen wir aus unserer Wundervilla ausziehen, da die Besitzer vorzeitig aus Dubai zurückgekehrt sind. Unser Plan B wird zum Plan A: Wir vertagen die Suche nach eigenem Land auf eine ferne Zukunft und schliessen mit Laxmis Vater einen Vertrag ab: Wir („La Dhoka“) werden in den Neubau investieren, als Gegenleistung werden wir die entsprechende Anzahl Jahre Gratis da wohnen.

Unsere Volontärin, die auf eine bewohnte Baustelle trifft, zeigt sich extrem Grosszügig und hilft den einen grossen Raum (Empfangszimmer) einiges wohnlicher zu gestalten. Laminat- Imitat wird verlegt, und ein grosser Teppich kommt auf den kalten Boden.
Sommer 2011:

Während wir im Erdgeschoss bereits wohnen, werden im 1. Geschoss endlich die Wände verputzt. Workingmen come or dont`t come …ziemlich mühsame Sache.

Und dann, im September 2011 beginnt das grosse Malen: Die verputzten Wände müssen wir zuerst mit einer wässrigen Kalksuppe „tünchen“. Die einigen Pinsel die wir dafür haben sind nicht viel mehr als an einen Stecken gebundene Schuhbürsten…Mühsame Arbeit, die sich mit Halsmuskelkater rächt.
September 2011

Obwohl schon alles bewohnt ist, müssen wir natürlich auch das Erdgeschoss mit weissem Wolkendesign beglücken. Mehr oder weniger elegant kurven die Arbeiter (Bimal, Binu und Simone) an allem Material und Besitz vorbei, unvermeidbar, dass auch immer wieder Farbe irgendwo hin tropft…

September 2011

Nun stehen weitere überraschend teure Anschaffungen an: dieses Eisengitter, welches in der Nacht sicherstellen soll, dass niemand auf das Dach geht, hat uns stolze 23`000 Rs (270 Fr.) gekostet! Allgemein sind Türen hier wahnsinnig teuer: Holz ist schwierig zu bekommen und dementsprechend viel muss man dafür hinblättern.

Sept./ Okt. 2011

Die Fenster die Fenster… Der Mühsamste Handwerker dem ich je über den Weg gelaufen bin ist der „Windowmaker“ von Lubhoo. Kommen die Fenster im ersten Stock nicht, können wir die verwendeten Räume nicht zügeln, können wir unten nicht malen, können wir die Kinderzimmer noch nicht einrichten…So mühsam. Eine Nervenprobe für uns alle. Insbesondere als im Oktober die Reisegruppe eintrifft schäme ich etwas für das vorherrschende Chaos!

Die Kinder wohnen nach wie vor alle in einem Raum. Dort wird geschlafen, Hausaufgaben gemacht, Fernseher gekuckt…

Sept./ Okt.

Langsam langsam „erpinken“ unsere Räumlichkeiten…

…ergrünt unsere super Küche..
…und die Kinderzimmer werden eingerichtet. Das Ziel: Ein Jungen- und ein Mädchenzimmer mit je einem Hochbett und einem Doppelbett.
September 2011

Mal ist unser Dach Spielwiese, mal Trocknungsplatz für die Reisernte, samstags Wäschetrocknungsanlage, dann wieder Sandkasten oder Fussballplatz…

Leider hats noch nicht für eine Anständige Überdachung des Treppenausganges gereicht…

…was im Oktober 2011 geändert wird.

Andreas (Vorstandsmitglied La Dhoka) und Thomas (mein Bruder) verbringen einen Nachmittag damit, eine tolle Konstruktion mit Pioniertechnik, Ziegelsteinen und Bambusholz anzufertigen.

November 2011

Bei unserem Nachbarschaftsschreiner geben wir einige Aufträge:

-Zwei grosse Gestelle für die Kinderzimmer, mit genügend Ablagefläche für Kleider und Schulmaterial

– Ein grosses Schulgestell für den Eingangsbereich

– Zwei Gestelle für unseren „ Guestroom“ der eigentlich einfach Aufenthaltszimmer ist

Dezember 2011

Et voila, unser „Ufi“ in der Abendsonne, genügend Platz für Hausaufgaben, Fernsehabende…

Dezember 2011

So sieht unser Zuhause momentan von Aussen aus. Unverputzt zwar, aber vorerst zufriedenstellend!