Rund 23 Frauen sitzen in engen Reihen im Narighar und warten geduldig, bis Dr. Mingma Sherpa eintrifft, der Beamer installiert ist und die störenden Bilder von der Projektionsfläche entfernt sind.
Hygiene rund um die Menstruation ist heute das Thema. Dr. Mingma Sherpa beginnt dabei wohlwissend ganz von Vorne. Wie sieht ein Uterus aus? Welche Funktionen haben die einzelnen Teile? Warum und wie gibt es überhaupt eine Monatsblutung? Welche Zykluslängen gelten als normal und was können wir gegen die mühsamen Begleiterscheinungen der Menstruation machen?
Bald spricht die engagierte Doktorin auch einige wichtige Tabuthemen an. Frauen sind nicht schmutzig und unrein während ihrer Tage und können problemlos eine Küche betreten. Eine lebhafte Diskussion entsteht, als das Thema «Religion und Menstruation» angesprochen wird. In Nepal dürfen menstruierende Frauen weder einen Tempel betreten, noch Gebete durchführen. Alle Frauen im Raum kennen diese überholten Regeln aus eigener Erfahrung und manche schildern ihre eigenen Erlebnisse.
Der richtige Umgang mit Monatsbinden wird besprochen und dabei auch die Vor- und Nachteile von gekauften Binden versus wiederverwendbaren Stoffbinden erläutert. Die Stoffbinden schneiden im Kontext Nepal entscheidend besser ab. Sie sind preisgünstig, effizient und produzieren keinen Abfall.
Zum Schluss lässt Dr. Sherpa die Frauen eine Gebärmutter zeichnen. Die Resultate können sich sehen lassen und alle verlassen das Narighar nach einer ausgedehnten Fragerunde mit wertvollen Erkenntnissen: Die Periode ist etwas Positives und ein Zeichen dafür, dass wir gesund sind.